Arbeiten in luftiger Höhe
Island ist eine große Insel mit rauer Landschaft, die im Laufe der Geschichte des Landes von Vulkanausbrüchen geprägt wurde. Das Wetter ist sehr veränderlich, kalt, und es gibt keinerlei Schutz vor dem heulenden Wind, weil es keine Wälder gibt. Hört sich dramatisch an? Es ist jedoch ein ganz gewöhnlicher Tag in ihrem "Freiluftbüro", an dem Landsnets Wartungsleute ein Fahrzeug
mit Allradantrieb besteigen und sich auf den Weg zu einer Starkstromleitung in den Bergen im Osten der Stadt Reykjavik machen.
Ihre Aufgabe ist es, Trennschalter in 25 Meter Höhe auszutauschen. Der Strom wurde für diesen Teil der Leitung während der für die Reparatur benötigten Zeit abgeschaltet. Seit letztem Sommer wurden die meisten Wartungsaufgaben des Landes mit einem völlig neuen Maschinenkonzept ausgeführt: ein Rückezug John Deere 1510G als Basismaschine wurde mit einem Palfinger-Kran ausgestattet, der sich bis zu einer Höhe von fast 30 Metern erstreckt. Mit einer Höchstfahrgeschwindigkeit von 20 km/h, einer sich drehenden und selbstnivellierenden Kabine, einem verlängerten Fahrgestell und einem Polterschild bietet John Deeres Rückezug eine unerreichte Geländegängigkeit und Hubstabilität für die Anwendungen von Landsnet. Das Entwicklungsprojekt wurde in wirklich internationaler Teamarbeit von dem John-Deere-Werk in Finnland, John-Deere-Händlern in Norwegen und Deutschland sowie den Palfinger-Händlern in Österreich und Island umgesetzt.
Hervorragende Geländegängigkeit und verbesserte Arbeitssicherheit
Die neue Maschine hat alle Erwartungen vom Geschäftsführer der Zweigstelle, Ragnar Bjarni Jónsson, dem Projektleiter bei Landsnet erfüllt. "Unsere Mitarbeiter führen Wartungs-, Bau- und Reparaturarbeiten an Starkstromleitungen und Umspannwerken aus. Das anspruchsvolle Gelände und die schwierigen Wetterverhältnisse machen es zu einer extremen Aufgabe, große Krane an den Einsatzort zu transportieren, und keine der früheren Maschinen hat alle unsere Bedürfnisse erfüllt. Wir wollten unsere Fähigkeiten mit einer längeren Reichweite verbessern, mit der wir den Mannkorb hochheben können. Außerdem wollten wir die Geländegängigkeit verbessern. Eine bessere persönliche Sicherheit und Umweltfaktoren, wie ein geringerer Kraftstoffverbrauch, waren ebenfalls wichtig. Wir wollten auch eine stabilere Maschine haben, die es uns ermöglicht, alle Funktionen der modernsten Krane auch an Hängen mithilfe eines Auslegerneigungssystems zu nutzen. Wir müssen selbst in den schlimmsten Schneestürmen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 50 Metern je Sekunde arbeiten können. Wir haben uns viele Optionen angesehen, sind aber zu dem Schluss gekommen, dass ein Rückezug die vollständigste Lösung darstellt. Er kombiniert die meisten Aspekte unserer Arbeit in einer Maschine: er ist eine Maschine mit Gummireifen, was ein großer Vorteil bei guten Verhältnissen ist, in denen eine andere Maschine den Boden zerstören würde. Im Vergleich zu einem Traktor können wir einen viel größeren Kran auf dem Rückezug installieren", sagt Jónsson.
Starker Kran mit Neigung und Stabilisatoren
"Die neue Maschine eignet sich perfekt für die Arbeit an Stromleitungen, die 12 m bis 25 m hoch sind. Sie hat einen sehr fähigen Kran zum Hochheben von Menschen. Das Neigungssystem ist erstaunlich. Man kann sich kaum vorstellen, dass die Maschine umkippen könnte, wie es mit anderen Geländefahrzeugen geschehen ist. Das Nivellierungssystem der Kabine wird sehr gut sowohl mit seitlichen Steigungen als auch mit dem Hoch- und Herunterfahren fertig, und es ist fantastisch, in der sich drehenden Kabine zu arbeiten. Dank der Länge und dem Gewicht der Basismaschine kann man sehen und fühlen, wie stabil die Maschine beim Arbeiten mit dem Kran ist. Stabilisatoren an der Seite der Maschine bieten zusätzliche Sicherheit. Mit der Kranneigung haben wir immer eine stabile und gerade Plattform, die gerade gehoben werden kann. Ein gerades Hochheben an Hängen mit der Neigungsfähigkeit des Krans von bis zu 25 Grad zu erreichen, ist ein riesiger Fortschritt", schließt Jónsson.
Viele verschiedene Aufgaben warten auf die Maschine
Der Hauptfahrer Rúnar Freyr Rúnarsson ist ebenso zufrieden mit der neuen Maschine. "Es gibt eine breite Palette an Aufgaben, bei der wir die neue Maschine einsetzen können: Auswechseln der Trennschalter, Heben von Holzpfählen, Heben von Menschen, alle Reparaturen und die Entfernung von Eis von den Leitungen. Dank der sich drehenden Kabine und der Fernsteuerung des Krans habe ich immer eine gute Sicht in alle Richtungen, und die Arbeitssicherheit ist hervorragend. Die Maschine hat wirklich all unsere Wünsche erfüllt", fasst Rúnarsson zusammen. Das Landsnet-Team kann zufrieden sein, als es gegen Abend zurück in die Stadt fährt: die Arbeit des Tages wurde effektiv und sicher ausgeführt.
In The Forest 1/2020